Das SatPC32 Scope für den IC-9700



A. Allgemein
Ab der Fassung Dezember 2019 verfügt SatPC32 über ein 'Scope', das die entsprechenden vom ICOM IC-9700 ausgegebenen Daten auswertet und als Spectrum und/oder Wasserfall darstellt . Mit anderen Funkgeräten kann das Scope mangels entsprechender Daten leider nicht verwendet werden.

Die Funktion setzt voraus, daß die CAT-Steuerung über den CI-V-Anschluss des IC-9700 erfolgt, damit der USB-Port des Geräts allein für den Empfang der Scope-Daten genutzt werden kann. Bei Verwendung nur eines Ports kommt es zu Konflikten zwischen den eingehenden CAT-Daten und dem beständigen Strom der Scope-Daten. Man benötigt für die CAT-Steuerung also ein ICOM oder icom-kompatibles CAT-Interface. Die komfortabelste Lösung ist ein ICOM CAT-Kabel (CT-17-Kabel), das den CI-V-Port des IC-9700 direkt mit einem USB-Port des PC verbindet. Der Preis liegt bei ca. 25 €. Verwenden Sie nur Kabel mit FTDI-Chipsatz. Für die Scope-Daten ist nur ein einfaches A/B USB-Kabel erforderlich, das den USB-Port des Geräts mit einem anderen USB-Port des PC verbindet. 
Die Scope-Funktion ist in der Voreinstellung deaktiviert. Die CAT-Steuerung des IC-9700 kann damit wie bei den bisherigen Programmfassungen mittels nur eines Kabels, auch eines einfachen A/B USB-Kabels, erfolgen. 

B. Aktivierung der Scope-Funktion
Um die Scope-Funktion zu aktivierten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Verbinden Sie den CI-V-Port und den USB-Port des IC-9700 wie oben beschrieben mit dem PC. 

1. Schalten Sie das Gerät ein und starten Sie SatPC32. Sie erhalten möglicherweise Fehleranzeigen. Klicken Sie diese weg, das Programm wird dann normal angezeigt.

2. Öffnen Sie das Menü 'Setup'> 'Scope Setup'. Geben Sie im SatPC32-Menü 'Scope Setup' dieselbe vom Radio generierte COMPortnummer ein, die Sie für die CAT-Steuerung über den USB-Port verwenden. Die Baudrate muss 115200 sein. Haben Sie die Standardadresse des IC-9700 nicht geändert, geben Sie entweder hexadezimal $A2 oder dezimal 162 ein. Lassen Sie die anderen Voreinstellungen im Menü unverändert. Speichern Sie die Änderungen.

Wenn Sie derzeit den USB-Anschluss des Radios für die CAT-Steuerung verwenden, können Sie die Einstellungen am IC-9700 (Menu > Set > Connectors > CI-V > Seite 2 von 3) unverändert lassen. Vergewissern Sie sich jedoch, dass die Baudrate 115200 beträgt.

3. Öffnen Sie das Menü 'Setup' > 'Radio Setup'. Geben Sie die COMPortnummer ein, die Ihr Icom CAT-Kabel generiert, Baudrate 19200, Icom-Adresse $A2. Lassen Sie die anderen Einstellungen in diesem Menü unverändert. (Satellitenmodus aktiviert). Speichern Sie die Änderungen.

Einstellungen am Radio: Stellen Sie sicher, dass die Einstellungen am Radio (Menu > Set > Connectors > CI-V > Seite 1 von 3) gleich sind. Meine Einstellungen auf dieser Menüseite sind: Baudrate 19200, CI-V-Adresse A2h, Transceive: Aus, USB-LanTtansc. Adresse 00h.

Ergebnis: Wenn Sie die CAT-Steuerung zwischen CI-V-Anschluss und USB-Anschluss oder umgekehrt ändern, müssen Sie am Radio keine Änderungen vornehmen.

4. Öffnen Sie das SatPC32-Menü 'Optionen'. Aktivieren Sie den neuen Punkt 'Scope-Funktionen aktivieren'. Speichern Sie die Änderung und starten Sie SatPC32 neu.

5. Öffnen Sie das SatPC32-Menü 'Div' und klicken Sie auf 'Spectrum'. Das Scope-Fenster sollte geöffnet werden und sofort aktiv sein.

C. Setup der Scope-Funktionen
Die Einstellungen für die Scope-Funktionen erfolgen im Menü  'ScopeSetup', das sowohl aus dem Hauptprogramm (Menü 'Setup' > 'ScopeSetup') als auch aus dem Scope-Fenster mit 'Setup' aufgerufen werden kann. 

1. Bezgl. der Wahl des COM-Ports, der Baudrate und der ICOM-Adresse s. oben B.2.

2. Der IC-9700 erlaubt die Bestimmung von 3 'Fixed Edge'-Frequenzbereichen (Segmenten) je Band. Da das 23cm-Band bei Satellitenbetrieb nur als Uplink-Band verwendet wird, kommen nur das 2m und 70cm Band für derartige Segmente infrage. 

Im 2m-Band reicht der Satelliten-Bereich von 145.800 bis 146.000 MHz. Dies Segment sollte Sie daher als 1. bestimmen. Die beiden anderen sind beliebig. Sie dürfen jedoch nicht größer als 1 MHz sein. 

Im 70cm Band liegt der Satellitenbereich zwischen 435.000 und 438.000 MHz. Man kann daher z.B. 3 Bereiche von je 1 MHz festlegen. 

Die Vorgehensweise ist im Menü selbst beschrieben: Um die Segmente des 2m-Bandes zu konfigurieren, wählt man einen Satelliten mit Downlink im 2m Band, z.B. AO-07, für das 70cm Band einen solchen mit Downlink im 70cm Band, z.B. FO-29. Als nächstes wählt man die Nummer des Segments (1 - 3). Dann bestimmt man den Anfangs- und Endwert des Segments. Dazu trägt man in die Textfelder die Werte in KHz ein. Zulässig sind nur volle 100 KHz. Man braucht bei den voreingetragenen Werten also nur die 1-MHz und 100-KHz Werte anzupassen. 

Anschließend klickt man 'OK'. Damit werden die Werte an den IC-9700 gesendet und dort gespeichert.

3. Für den Wasserfall können Sie verschiedene Farbkombinationen aus je 3 Farben für den Hintergrund und das Signal bestimmen.

4. Die Signalstärke ist je nach Frequenzbereich und aufgrund anderer Gegebenheiten wie z.B. der Verwendung eines Vorverstärkers sehr unterschiedlich. Es gibt deshalb verschiedene Anpassmöglichkeiten. Eine davon sind die 'Waveform Data Range'-Optionen. Der 'Data Range' reicht von 0 bis 160 (S. 24 des CI-V Manuals). Bei der Einstellung '50%' werden die Werte halbiert, bei Einsttellung '25%' durch 4 geteilt, die Y-Werte der Spectrums-Linie werden antsprechend verringert. Die weiteren Anpassungen erfolgen im 'Scope'-Fenster.

5. Ferner lässt sich im Setup-Fenster die 'Sweep' Geschwindigkeit ändern. M.E. ist der Effekt jedoch gering

D. Im Scope-Fenster selbst lassen sich folgende Einstellungen vornehmen:
1. Anzeige der Spectrum-Linie und/oder des Wasserfalls

2. Modus 'Center' oder 'Fixed'. 
Bei Satellitenbetrieb bietet sich der 'Center'-Modus an. Dabei stellt das Programm bei Wahl eines Satelliten das Gerät auf die im File 'Doppler.SQF' festgelegte Anfangsfrequenz, üblicherweise die Bandmittenfrequenz, ein. Durch Wahl eines geeigneten 'Span'-Wertes (25 - 100 KHz) lässt sich dann das Passband des Satelliten beobachten.   Im 'Fixed'-Modus lässt sich eins der drei für das betreffende Band festgelegte Segmente aufrufen. 

3. Das Gerät kann auf ein vorhandenes Signal oder jede andere Frequenz mit dem VFO-Knopf, den 5 Up/Down-Reglern neben dem Frequenzfenster,  den Richtungstasten der Tastatur oder durch Mausklick  im Spektrums- oder Wasserfall-Bereich abgestimmt werden. Eine Feinabstimmung ist außerdem mit dem Mausrad möglich.

Voraussetzung für die Abstimmung ist, dass die CAT-Steuerung aktiviert ist (C = C+). Der VFO-Knopf ändert die Frequenz zwar auch sonst, jedoch wird die Änderung mit der nächsten automatischen Doppler-Korrektur rückgängig gemacht. Bei FM-Satelliten sind die Abstimmmöglichkeiten als Voreinstellung deaktiviert, jedoch lassen sie sich auch hier mit der Schaltfläche V aktivierten (V > V+).

Bei einer Desktop-Tastatur betragen die Abstimmschritte bei den Tastenpaaren
Bild auf/ab     +/- 5 KHz
Pos1/Ende     +/- 1 KHz
Einfg/Entf       +/- 20 Hz
rechts/links    +/-  500 Hz
auf/ab           +/-  100 Hz

4. Die beiden letztgenannten Tastenpaare sind auf jeder Tastatur vorhanden, auch auf der von Notebooks. Sie sind sowohl für eine schnelle Abstimmung innerhalb des Passbands des Satelliten als auch die Feinabstimmung besonders  geeignet. 
Eine Feinabstimmung kann des weiteren  mit dem  Mausrad erfolgen. Der Schritt beträgt 50 Hz, bei CW 20 Hz. 

5. Der Schieberegler 'Reference Level' ist die wichtigste Einstellmöglichkeit für die Signalstärke. Damit lässt sich der Ausschlag bei der Spektrumslinie auf einen geeigneten Wert einstellen. Er beeinflusst bei der Wasserfallfunktion auch den Wechsel zwischen der Signal- und Hintergrundfarbe. 

6. Letzteres erfolgt auch durch Regler 'Filter'. Dieser legt fest, bei welchem Y-Wert das Programm die Signalfarbe wählt. Die Einstellung 10 führt nach meiner Erfahrung zu geeigneten Ergebnissen. 

Durch Kombination der Einstellmöglichkeiten lässt sich der Pegel der Spektrumslinie und der Wechsel zwischen Signal- und Hintergrundfarbe im Wasserfallbereich auf brauchbare Werte einstellen.